Am Industriegelände 3, Brandenburg an der Havel
Diese Gebäude steht seit einigen Jahren leer, hat aber bisher keine Schäden durch Vandalismus erlitten. Bekannt ist das Gebäude als Kantine, dort wurde früher im großen Stil gekocht. Der letzte große Mieter war ein österreichischer Email-Anbieter. Mit diesem verschwanden auch die anderen gewerblichen Mieter aus diesem Haus. Auf dem Gelände selbst befindet sich eine große Halle, in der Boote über den Winter gelagert werden, ein Anhänger Verleih/Verkauf, ein Kaminbauer, eine KFZ-Werkstatt und weitere kleine Gewerbe.
Da das Gebäude optisch, mit seinem DDR-Plattenbau-Charme und denselben Fenstern wie sie auch im Palast der Republik verbaut wurden, wohl heutzutage kein modernes Unternehmen mehr ansprechen würde, wäre das Schicksal des Hauses, auf kurz oder lang, besiegelt. Vandalismus, Erosion, Einsturzgefahr, Abriss.
Doch das muss nicht sein, das wäre ja irre. Ich werde als Brandenburger immer wieder angesprochen ob ich nicht irgendwelche Räumlichkeiten kenne, wo man praktisch 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche richtig laut musizieren kann ohne jemanden damit zu stören. Und genau dafür ist dieses Gebäude mit seiner für Musiker exzellenten Lage bestens geeignet.
Ein Medien- und Kulturhaus für Jugendliche und Junggebliebene. Mit Proberäumen für Bands, Studioräume für Solokünstler oder DJs, ein Produktionsstudio, Testkonzerte oder kleine Parties, Workshopräume / Workshops, Videostudios, Technikwerkstatt, Ateliers und vieles mehr.
Gerade die Musikschaffende Zunft weiß, wie schwierig es ist, entsprechende Räumlichkeiten zu finden, denn meist führt der „Lärm“ auf Dauer zu Konflikten.
Da das Brandenburger Industriegelände als Gewerbegelände ausgeschrieben ist, gibt es daher keinerlei Konfliktpotential mit Anwohnern, einfach weil dort keiner wohnt und auch in Zukunft keiner wohnen wird.
Da das Kulturangebot speziell für junge Leute in Brandenburg an der Havel immer noch ausbaufähig ist, könnte mit einem Haus für Kulturschaffende mehr Kultur geschaffen werden.
Ein interkultureller Austausch regt zum Nachdenken und Philosophieren an, so entsteht neue Kultur, sei es Musik, Kunst, Film oder andere Kreativitäten.
Franziska Schild/Christoph Daubitz
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